Zeit der Ernte für Peters am Gärtnerplatz
Natürlich könnte man hergehen und sagen, Ulrich Peters lege sich vor seinem Abgang als Intendant des Gärtnerplatztheaters im Sommer 2012 noch mal besonders ins Zeug, damit er München trotz der Vorbehalte gegen ihn, vor allem im Kunstministerium, erhobenen Hauptes verlassen kann. Man könnte sagen, er ackert für die Tribüne, weil er einen neuen Job braucht. Und die jetzt veröffentlichte Bilanz zum Spielzeitverlauf sei ein Musterbeispiel gelungener Selbstdarstellung. Seine Zahlen aber sind schon beeindruckend: die Auslastung mit über 83 Prozent so hoch wie zuletzt Anfang der 90er-Jahre. Dazu ein Popularitätsschub beim jungen Publikum: Fast jeder fünfte Besucher ist nach der neuesten Statistik unter 25. Das gibt dem Haus eine Perspektive. Und vielleicht geht es Peters ja (auch) darum und weniger um sich selbst. Wer ihn kennt, weiß, wie sehr ihm das Gärtnerplatztheater am Herzen liegt. Wenn er so weitermacht, übergibt er Nachfolger Josef Ernst Köpplinger ein wohlbestelltes Haus - und das könnte sich in der Zeit der Schließung, während der Sanierung ab Herbst 2012, noch als Überlebensgarantie erweisen.
Welt am Sonntag, 16. Januar 2011, Hermann Weiß

Ulrich Peters wird Intendant am Gärtnerplatz
Man darf wieder hoffen für das Münchener Gärtnerplatztheater – und das ist schon ein Fortschritt. In den letzten Jahren hatte man den Glauben an das Haus völlig verloren, wollte kaum noch widersprechen, wenn wieder mal irgendjemand schimpfte, diese Bühne sein überflüssig. Rein künstlerisch gab es jedenfalls viel zu oft bieder-langweilige Inszenierungen aus der Mottenkiste. Entschuldigt wurde das gern mit dem Hinweis, das Publikum sei eben überwiegend ländlich und sehr empfindlich, zum Beispiel bei freizügigen Kostümen. Noch-Intendant Klaus Schultz nahm sich’s zu Herzen und setzte auf Harmlosigkeit. Das wird der neue Mann im Chefsessel, Ulrich Peters, ab 20007 hoffentlich ändern. In Augsburg jedenfalls macht Peters kein revolutionäres, aber zeitgemäßes, gelegentlich wagemutiges Theater. Die Salome legt sich mir nackten Brüsten in eine riesige Blutlache, suhlt sich förmlich darin, ein grausiger Schock-Effekt, wie er am Gärtnerplatz bisher völlig undenkbar war. Auch eine längst vergessene Arbeiter-Oper aus den zwanziger Jahren wie „Maschinist Hopkins“ feierte in Augsburg erfolgreich Premiere, einschließlich singender und mordender Maschinen. Ungewöhnliches, Befremdliches, Modernes Umstrittenes – all das gehört ins Gärtnerplatztheater und wurde dort bisher, von Ausnahmen abgesehen, viel zu oft schmerzlich vermisst. Das Haus braucht einen Kommunikator, einen Unruhestifter, einen Wirbelwind und Verstörer. Ob Ulrich Peters das einlösen kann, wird sich zeigen. In Augsburg jedenfalls trommelte er kräftig für sein Haus, nervte damit die Kommunalpolitiker und lockte das Publikum. Klaus Schultz ist dagegen ein etwas scheuer, introvertierter Mensch, der durchaus seine Verdienste hat, etwa bei der – allerdings sehr fein dosierten – Förderung der zeitgenössischen Oper. Die letzte Premiere der abgelaufenen Spielzeit, Dieter Schnebels 70-Minuten-Oper „Majakowskis Tod“ war eine wunderbare Ensembleleistung, hat gezeigt, was am Gärtnerplatz möglich wäre. Dafür ist Klaus Schultz zu danken. Für die Zukunft wünscht man sich deutlich mehr von dieser Risikobereitschaft und weniger Zaghaftigkeit, zumal die Staatsoper auch nicht gerade an der Spitze des Fortschritts marschiert. Krach machen gilt in München als unschicklich – hoffen wir, dass Ulrich Peters sich nicht darum schert und die Abonnenten aus ihrem Schlummer weckt. Das Gärtnerplatztheater wäre nicht wieder zu erkennen – Schöneres ist kaum vorstellbar.

Kommentar von Peter Jungblut, Bayerischer Rundfunk, Bayern 2, „Kultur aktuell“ 2. August 2005
Theater mit Spitzen-Zahlen

Die künstlerische Qualität des Augsburger Stadttheaters steht in der neuesten Auswertung des Deutschen Bühnenvereins nicht zur Debatte, wohl aber das liebe Geld. Beim Wirtschaf-ten ist das Haus deutschlandweit Spitze, was folgende Zahlen belegen: Seine Aufführungen finanziert das Theater zu 20 Prozent aus den Eintrittskarten, von denen jede mit 70 Euro subventioniert wird. Woanders sind es schon mal knappe 7 Prozent (Magdeburg) und 190 Euro (Bonn). Mit über 240 000 Zuschauern in der Spielzeit 2004/05 liegt Augsburg auf Platz 6 bei den absoluten Besucherzahlen.

AICHACHER ZEITUNG 20.10.2006



Theater Augsburg: vier Sparten für Schwaben

Das Theater Augsburg ist das Theater für die Region Augsburg und zugleich eines der er-folgreichsten Mehrspartenhäuser Deutschlands. An fünf Spielstätten bietet es vielfältigstes Theater in gleich vier Sparten: Musiktheater, Schauspiel, Ballett-Theater und Konzert. Die Bandbreite reicht dabei diese Saison von der „Lustigen Witwe“ über Grillparzers „Medea“ bis zum Ballettabend „Stabat Mater“. Für die Kleinsten wartet zu Weihnachten ein wunderbar musikalisches „Urmel aus dem Eis“. Gekrönt wird jede Spielzeit im Sommer durch die be-rühmte Freilichtbühne. 2007 rockt dort wegen des überwältigenden Erfolges zum zweiten Mal „Jesus Christ Superstar“. Alle Termine, Infos und Tickets unterwww.theater.augsburg.de" oder unter 0821 / 324 4900.

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 18.10.2006



Augsburger Theater ist Spitze in Deutschland

Zahlen bestätigen hervorragendes wirtschaftliches Arbeiten
Stolz am Theater Augsburg: Man arbeitet zum großen Wohlwollen der öffentlichen Finanz-geber, denn die aktuelle Auswertung der Statistik des Deutschen Bühnenvereins der Spiel-zeit 2004/05 bestätigt dem Haus wieder eine Spitzenstellung, was das wirtschaftliche Arbei-ten betrifft.

In seiner Kategorie – Dreispartenhäuser unter den 18 Städten von 200 000 bis 500 000 Ein-wohnern – hat das Theater Augsburg wie schon in den Jahren zuvor ausgezeichnete Zahlen vorzuweisen. Intendant Ulrich Peters konstatiert erfreut: „Es ist eine Bestätigung unserer Ar-beit. Das ganze Haus unterstützt den oft harten Weg, wirtschaftlich verantwortungsbewusst und gleichzeitig mit künstlerisch höchster Qualität zu arbeiten.“

Konkret steht Augsburg wieder in zwei von drei wichtigen Kriterien sogar an der Spitze. So wird das Einspielergebnis von 20,2 Prozent von keinem der anderen Häuser erreicht, es konnte um 2,5 Prozent gesteigert werden (Verbleich: Schlusslicht Magdeburg schaffte 6,9 Prozent). Und dies wiederum zieht die Tatsache nach sich, dass in Augsburg der Betriebszu-schuss von nur 70,84 Euro pro Karte ebenfalls auf Platz eins steht (Schlusslicht Bonn braucht fast 190 Euro). Und an sechster Stelle (in absoluten Zahlen 243 650) rangiert Augs-burg bei den Besucherzahlen (Erfurt trägt mit rund 104 200 die „rote Laterne“) – dabei sind die fünf besser positionierten Häuser Staatstheater, so dass die Fuggerstadt bei den städti-schen Bühnen ebenfalls vorn liegt.

Bemerkenswert ist dieses hervorragende Ergebnis auch insofern, als die Saison 2004/2005 mit einem leichten Besucherrückgang im Vergleich zu Vorjahren abgeschlossen wurde.

SCHWABMÜNCHNER ALLGEMEINE 17.10.2006



Theater in der Balance

Es ist ein höchst komplizierter Balanceakt zwischen künstlerischer Qualität und wirtschaftli-chem Arbeiten, zwischen besucherfreundlichem Angebot und kulturellem Auftrag – das Theatergeschäft an den öffentlich geförderten Häusern. Und schnell können schon mal die Gewichte zur einen oder anderen Seite kippen. Ist die Quadratur des Kreises – populär plus anspruchsvoll plus kostengünstig – möglich?
Auf einem guten Weg ist da seit Jahre das Theater Augsburg unter Intendant Ulrich Peters. Die Augsburger Bühne mit ihren Spitzenplätzen in puncto Einspielergebnis und Besucher-zahlen dürfte sich auch diesmal des Wohlwollens des Bayerischen Rechnungshofes sicher sein. „Erfolgreiches wirtschaftliches Arbeiten“ – das scheint ein eher nüchternes Lob, doch ohne künstlerisches Niveau klingeln auch nicht die Kassen. So verwundert nicht, dass Ulrich Peters` ausgewogenes Balancespiel aus Qualität und kaufmännischer Sorgfalt, Marketing und Präsenz auch Minister Goppel nicht verborgen geblieben ist, der ihn an den Münchner Gärtnerplatz (ab 2007) geholt hat. Eine Messlatte für Peters´ Nachfolgerin Juliane Votteler.

AUGSBURGER ALLGEMEINE ZEITUNG 17.10.2006 Manfred Engelhardt



angetan! Jesus Christ Superstar

Zum Teil stehend applaudierte und johlte das Publikum am Samstag nach der Premiere der Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber auf der Augsburger Freilicht-bühne. Intendant Dr. Ulrich Peters kann mit seiner schonungslosen aber immer respektvollen Darstellung der Lebens- und Leidensgeschichte Jesu seinen größten Regie-Erfolg in Augs-burg feiern. Großen Anteil daran hat auch Wolfgang Buchner, der Kostüme und Kulisse die-ses Endzeitspektakels entwarf. Musikalisch bewegten sich die Augsburger Philharmoniker unter Henning Kussel zusammen mit der Band „Be#Sharp“ auf ungewohntem, aber toll gemeistertem Terrain.

STADTZEITUNG 28.6.2006 Stefan Gruber



Die Apostel gehören einer Rockergruppe an

Der warme Sommerabend hätte nicht schöner sein können für die Premiere von Andrew Lloyd Webbers Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“ (Uraufführung 1971) auf der Augsburger Freilichtbühne in den Wallanlagen am Roten Tor. Zum Schlussapplaus hielt es das Publikum nicht mehr auf den Stühlen. Hingerissen von der Interpretation des Augsburger Intendanten Ulrich Peters, der als Regisseur ohne Makel, schonungslos aber immer respektvoll, die bibel-nahe Lebens- und Leidensgeschichte Jesu auf die Bühne brachte. Stehende Ovationen und frenetischer Applaus waren der Dank des Publikums für die wohl beste und auch letzte Regiearbeit, die Peters in Augsburg ablieferte, bevor er zur übernächsten Spielzeit als Inten-dant ans Münchner Gärtnerplatztheater wechseln wird.

AICHACHER ZEITUNG 29.6.2006 (DK)



Salieri in Augsburg als Kontrapunkt zur Mozart-Euphorie

Augsburg, Herkunftsort von Vater Mozart, hat sich unter dem scheidenden Intendanten Ulrich Peters in diesem Mozartjahr gegen den Zeitgeist entschieden und mit Antonio Salieris „Axur, König von Hormus“ einen Kontrapunkt zum Wolferl-Hype gesetzt. Die Oper würde auch in einen „da-Ponte-Zyklus“ passen, denn es war der italienische Priester jüdischer Her-kunft, der das Libretto nach einer Vorlage von Beaumarchais geschaffen hat. Die orientali-sche Verkleidung an der Geschichte des sadistischen Herrschers Axur gibt ihm und Salieri die Möglichkeit, extremes menschliches Verhalten so ungeschminkt zu zeigen, wie es ge-rade noch erträglich schien. Axur tritt uns als eine Inkarnation des Bösen entgegen: Neidisch auf das persönliche Glück des ihm ergebenen Atar, gierig auf dessen Frau Aspasia und er-füllt vom Willen, dessen Persönlichkeit zu brechen, versucht er, die Liebe zwischen den Ehe-leuten zu zerstören. Am Schluss endet Axur wie ein jüngerer Bruder von Shakespeares „Macbeth“: Seiner selbst überdrüssig sucht er durch den Tod den Ausweg aus der von ihm selbst zerstörten Welt.
Salieri hat für dieses Sujet eine streng am Drama orientierte Musik geschaffen. Sie reagiert flexibel auf das Wort und findet, anders als bei Mozart, kaum zu unabhängigen „absoluten“ Formen. Die Finali etwa sind weit weniger durchgearbeitet. Doch die ausgedehnten Kombi-nationen von ausdrucksvollen Rezitativen mit eingeschobenen, kurzen ariosen Teilen bezeu-gen, mit welch dramatischer Sensibilität Salieri komponiert. Darin finden sich Qualität und Aktualität seiner Oper. Denn während bei Mozart der Mensch als fühlendes Individuum im Vordergrund steht, rückt Salieri – in bestürzender Weise modern – den Menschen zwischen den Polen von Politik und Leidenschaft nach vorne.

DIE TAGESPOST 20.9.2006 Werner Häuser



RARITÄTEN: Augsburg: „Axur, König von Hormus“

Pr. 13.5., Auffg. 18.5. – An Mozart kommt 2006 niemand vorbei, aber das Theater Augsburg stellt eine bemerkenswerte Aufführung von „Axur, König von Hormus“ von Mozarts zeitge-nössischem Erzrivalen Antonio Salieri vor.
Die Inszenierung von Intendant Ulrich Peters in Bühnenbildern von Herbert Buckmiller ist ein äußerst gelungenes Beispiel dafür, wie man mit einfachen Mitteln eine effektvolle und werk-gerechte Aufführung auf die Bühne bringen kann. Das Einheitsbühnenbild besteht aus an die Prospekte der barocken Oper erinnernden großen Rahmen, die hintereinander aufgestellt sind. Jeder Rahmen besteht aus mehreren rechteckigen Torbögen nebeneinander. Durch Paravents, die den einen oder anderen Torbogen verschließen, wird so der Effekt eines viel-zimmrigen Palastes erzeugt, manchmal sehen wir den Bankettsaal, dann den Thronsaal oder auch andere Gemächer.

DER NEUE MERKUR Juni 2006 Rüdiger Ehlert



Bei einer Kritikerumfrage der Deutschen Bühne (8/2005) nach ungewöhnlich ambitionierter Theaterarbeit abseits großer Theaterzentren wurde u.a. das (zit.) „Theater Augsburg und die dortige Pflege vergessener oder unterschätzter Werke“ ausgezeichnet.

Nicht ohne Stolz blickt Intendant Ulrich Peters auf fünf Jahre an der Spitze des Theaters Augsburg zurück, denn mit seiner geschickten Spielplan-Politik hat er in der letzten Saison so viele Besucher wie seit 1990 nicht mehr ins Haus gelockt. Solch starker Zuspruch ist das beste Argument für den Erhalt aller Sparten, und nach jüngsten Angaben sollen denn auch trotz einer Zuschusskürzung der Stadt Musiktheater, Schauspiel und Ballett in Augsburg mittelfristig gesichert sein.

Opernglas Nov. 2004



STARKE ZAHLEN: THEATER AUGSBURG IM STATISTISCHEN VERGLEICH GANZ VORN

Die im August erschienene Theaterstatistik 2002/03 belegt, dass das Theater Augsburg an der Spitze der Vergleichsstatistiken der 19 Dreispartentheater in Städten mit 180.000 bis 500.000 Einwohnern liegt. Mit 17,5% erspielten Einnahmen liegt Augsburg hier vor dem nahe gelegenen Theater Nürnberg und dem Theater Bielefeld und gleich 4,8% über dem Durchschnitt von 13,7%. Auch im Vergleich mit den größeren Städten lässt sich diese Zahl sehen. Deutschlandweit kann unter den Dreispartenhäusern lediglich Stuttgart mit 19,2% ein besseres Ergebnis vorweisen. Rang 1 auch beim Betriebskostenzuschuss: mit im Durchschnitt nur 74,22 Euro wurde die einzelne Eintrittskarte durch die öffentliche Hand bezuschusst. Das sind 5,31 Euro weniger als im Theater Bielefeld, das als zweitbestes Haus abschnitt und immerhin 34,14 Euro weniger als der Durchschnitt der Vergleichstheater (108,36 Euro). Betrachtet man die Besucherzahlen absolut, so liegt das Theater Augsburg 2002/03 innerhalb der Vergleichshäuser mit 243.939 Besuchern auf Rang 7. Dabei hat sich die positive Entwicklung der vergangenen Jahre weiter fortgesetzt: mit einer Steigerung um nochmals 5.000 Besucher wurde in der abgelaufenen Spielzeit 2003/04 mit über 250.000 Besuchern die höchste Besucherzahl seit 1990 erreicht.

Mykenae Oktober 2004



ERST MAL FAUST, DANN DIE ROCKOPER

Trotz des klammen Etats gehen dem Augsburger Intendanten Ulrich Peters die Ideen noch lange nicht aus

Theaterleute müssen heraus aus der heilen Welt mit den samtgepolsterten Sitzen, raus zu den Leuten. (…) Mühsam ist die Werbung um die Zunei-gung der Theatergänger in Schwaben, wo die Scheu vor dem unbekannten Foyer noch größer ist als im geselligeren Oberbayern. Als Peters 1999 antrat, hatte die kaufmännische Direktion gerade die schwache Saison 98/99 bilan-ziert und von 188 000 Zuschauern berich-tet. 2002/03 kamen rund 245 000 in die Spielstätten des Drei-Sparten-Theaters (…) Es gibt kei-nen Minderwertigkeitskomplex bei den Augsburger Bühnen, deren Falstaff nach Aussagen von Besuchern aus der Landes-hauptstadt "witziger inszeniert und mindestens gleich gut besetzt" war wie jener der Staatsoper München, wie Peters er-zählt. Die neue Saison soll ähnliche Ver-lockungen bringen, im Schauspiel den Faust I, im Musiktheater den Tannhäu-ser, als Wiederaufnahme den Don Giovanni. Man wird sich über seltene Gäste freuen wie über die die Abonnenten.
Es gibt auch keine Berührungsängste. Nicht im Kontakt mit den überregional erfolgreichen Kabarett-Tagen des Kul-turhauses Kreßlesmühle, die seit Jahren im Theater eröffnet werden. Nicht im Umgang mit dem Jungen Theater aus der Spielstätte Abraxas, das längst einen fes-ten Platz im Theater hat. Nicht dem Ma-rionettentheater ("man heult sich mal ge-meinsam aus") und nicht dem S'ensem-ble Theater gegenüber (…). Zu dem schwä-bischen "Netzwerk der Kulturprotago-nisten" zählt er auch das Landestheater Memmingen. Es hat spätes-tens seit jenem Abend des Jahres 1999 ei-gene Statur, an dem Intendant Walter Weyers mit David DeFeis von der New Yorker Virgin Steele eine selbst geschrie-bene Rockopern-Trilogie startete. Eine Metal-Oper in einem Theater, und dann auch noch mitten drin im konservativen Schwaben? "Klytaimnestra oder Der Fluch der Atriden" wurde zum Renner wie 2001 "Hel oder Die Rebellen", und 2003 "Lilith". Das brachte auch Weyers Augsburger Kollegen Pe-ters auf den Geschmack. Er möchte dem-nächst eine der drei Rockopern auf der großen Augsburger Bühne inszenieren.

Dieter Baur Süddeutsche Zeitung 04.10.2003



GUTE NOTEN FÜR DAS THEATER AUGSBURG

Die Bühnen der Stadt spielen in der deutschen Vergleichsliste eine dankbare Hauptrolle

In der entscheidenden Bundesdeutschen Theaterstatistik, herausgegeben vom Deut-schen Bühnenverein für die Spielzeit 2001/ 2002, hat das Theater Augsburg außerordentlich gute Plätze eingenommen.
So liegt Schwabens größte Bühne beim notwendigen Betriebszuschuss pro Besucher innerhalb einer Rangliste der Städte zwischen 200 000 und 500 000 Einwohnern auf Platz 1. Während etwa das Opernhaus Halle pro Zuschauer 254,22 Euro an Kostenzuschuss benötigt, kommt Augsburg mit dem besten Wert unter 31 verglichenen Theatern aus: 71,80 Euro. Und dieser Wert dürfte nach Angaben von Intendant Ulrich Peters in der vergangenen Spielzeit 2002/2003 noch gesunken, sein - auf rund 68 Euro.
Der Betriebszuschuss pro Besucher ist auch deswegen so niedrig, weil in Augsburg das Einspielergebnis vergleichsweise hoch ist: 16,7 Prozent der Betriebsausgaben kommen durch Eigeneinnahmen - ohne Einrechnung von Zuschüssen- herein: Das ist Platz 3 unter den Städten besagter Größenordnung. Nur Wiesbaden und Dresden mit hohem Touristenanteil liegen diesbezüglich besser.
Schließlich belegt das Theater Augsburg mit 240372 Zuschauern der Spielzeit 2001/2002 den Platz 6 in der Rangliste des Publikumszuspruchs- wobei auch dieser Wert in der Spielzeit 2002/2003 weiter gestiegen ist, auf rund 245 000. Dieser 6. Platz liegt bei 31 untersuchten Bühnen immerhin noch im Spitzenfeld.
Intendant Peters und sein kaufmännischer Direktor Klaus Engert ziehen aus den Zahlen einhellig den Schluss, dass das Theater Augsburg - gerade auch in Relation zur Zahl seiner Betriebsangehörigen - "weit überdurchschnittlich gut wirtschaftet". Zum Erfolg auf der bundesdeutschen Rangliste des deutschen Bühnenvereins trage unter anderem die beim Publikum beliebte Augsburger Freilichtbühne bei.



SZENEN-APPLAUS

Das nennt man zeitgerecht und göttlich gefügt: Im Moment, da der Stadt Augsburg ein heißer Sparherbst bevorsteht, kann ihr Theater mit seinem großen schwäbischen Einzugsgebiet glänzende Zahlen und hervorragende Noten vorlegen - attestiert, vom' Deutschen Bühnenverein. Keines von 31 vergleichbaren Theatern Deutschlands benötigt so wenig Zuschuss pro Zuschauer (71,80 f); nur zwei Bühnen übertrumpfen Augsburg mit ihrem relativen Einspielergebnis. Und 240 000 Zuschauer in der Saison 2001/2002: das ist Platz 6, weit vor Bonn und Halle etwa.
Intendant Peters sollte die Zahlen der Statistik fotokopieren, im Stadtrat austeilen - und gleich noch ein paar Zeilen über Effektivität und Personalstand anfügen. Und er sollte weiter an dem dicken Brett bohren, dass das Umland, das vom Theater Augsburg etwas hat, selbiges auch gebührend unterstützt. In Zürich und woanders in deutschen Landen geht das. Schließlich sollte Peters nicht ruhen, zum Wohle seines Hauses weiter Klinken zu putzen und die Bürger an Stolz und Ehre zupacken. Dann gilt umso mehr: Applaus auf offener Szene!

Augsburger Allgemeine Zeitung 13.10.2003


"Ein großer Lichtblick im Augsburger Kulturleben ist das Theater, ein Dreispartenhaus mit zwei Spielstätten. Trotz Finanzknappheit stellt es in der nächsten Saison 23 Neuinszenierungen auf die Beine, insgesamt sieben Musiktheaterwerke werden gespielt. Schwerer wiegt aber, dass das Theater es mit dem neuen Generalmusikdirektor und einigen pfiffigen Inszenierungen wieder auf die Seiten der Süddeutschen Zeitung geschafft hat und so ein wenig überregionalen Glanz erhielt …

Saarbrücker Zeitung 29.08.03



NEUE BÜHNE IM UNTERGRUND

Augsburgs Hoffmann-Keller
Während landauf Landab so manches Bühnen-Etablissement in deutschen Städ-ten von der Schließung bedroht ist, verhält sich das Theater Augsburg sozusagen anti-zyklisch. Es hat eine neue Spielstätte eingeweiht, zwar eine kleine, doch immerhin.
Der Hoffmann-Keller soll Podium für Experimente und intime Studioproduktionen, für Jugendtheater, Lesungen; Kabarett, Chanson oder Jazz sein. Intendant Ulrich Peters und sein Marketing-Team haben den Umbau eines Kellergewölbes unter dem Theaterverwaltungsgebäude aus dem 18.Jahrhundert, in dem früher eine Weinhandlung residierte und das zuletzt Requisiten-Stauraum war, aus- schließlich durch Spenden, Sponsoren, "Stühle-Käufer" möglich gemacht. Mit einer Musical-Revue und dem literarisch-musikalischen Abend "Kellergeister" - Texte, Lieder und Szenen u.a. von E.T. A. Hoffmann, Poe, Goethe, Brecht, Tucholsky, Bram Stoker, Monty Python - wurde die Spielstätte am Wochenende erfolgreich eingeweiht.

Augsburger Allgemeine Zeitung 5.5.2003


Bis vor wenigen Jahren organisierten Augsburger Professoren für ihre Studenten lieber abendliche Kulturfahrten in die bayerische Hauptstadt (…). Heute habe sich das zum Glück geändert (…) denn an der Augsburger Universität zeigt man derzeit, wie fruchtbar sich die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftsbetrieb und der örtlichen Bühne auswirken kann…

Süddeutsche Zeitung 6.5.2003


Die Renaissance des Augsburger Theaters: Vor fünf Jahren stand die Bühne kurz vor der Schließung – jetzt liegt sie in der Gunst des Publikums ganz oben. Auf einer Rangliste des Magazins Focus rangierte das Augsburger Theater in der Saison 2000/2001 mit einem Zuwachs von 53178 Zuschauern vor allen anderen deutschen Häusern (…) und der Oberbürgermeister verkündete öffentlich: Wir sind stolz auf unser Theater. Oberspielleiter Schultze und Intendant Peters verzichteten auf einen anbiedernden Spielplan, sondern sie konfrontieren die Augsburger mit Uraufführungen, modernen Inszenierungen, neuen Schauspielern, besserem Service – und mit Experimenten.

Süddeutsche Zeitung 25.1.2003


Zwei Möglichkeiten gibt es, wenn man als Intendant ein leidlich heruntergewirtschaftetes, mittleres Dreispartenhaus übernimmt (…); man versucht, mit Lust und List das Publikum all-mählich aus der Reserve und zurück ins Theater zu locken. Ulrich Peters hat sich ohne zu zögern für diesen Weg entschieden …
So liegt Peters die Gesamtperformance seines Hauses mindestens so am Herzen wie das Gelingen einer einzelnen Inszenierung, was sich alsbald in einer Vielzahl nützlicher und kommunikativer Initiativen vom Babysitterservice über Kinder-Abo, Jugendtheatergruppe und Theater-Aktien bis zu Stammtisch, Tanztee und Seniorenspielgruppe gleichsam lebensbegleitend niederschlug.
Wenn das Theater kulturelles Zentrum einer Stadt sein soll, dann muss man es ganz weit öffnen" erläutert er sein Konzept (…). Nach drei Spielzeiten ist der Erfolg dieser gemäßigt konservativen Strategie nicht von der Hand zu weisen: Die Platzausnutzung stieg stetig und liegt inzwischen bei circa 80 Prozent, besondere Zuwachsraten konnte überraschenderweise vor allem das Schauspiel verzeichnen, das noch vor wenigen Jahren wegen chronischen Misserfolgs von Schließung bedroht war…

Theater Heute 6/2002


Unterhaltung und Kultur sind Chefsache – Augsburgs Intendant Peters streitet hartnäckig für´s Theater (…). Beharrlich, sehr beharrlich verfolgte und verfolgt der Intendant den Gedanken Schauspielhaus …
Klug ist die Art, wie Peters seine Anliegen vorträgt: Scharf kann er zwar werden, doch meistens spricht er mit Detail-Kenntnissen einfach nur offen, klar, natürlich. Zur rechten Zeit gibt er sich optimistisch, clever, charmant. Ein Weiteres ist seine kommunikative Ader, die am liebsten ein Netzwerk über ganz Augsburg ziehen möchte(…). Dass das Theater in Augsburg heute wieder stark im Mittelpunkt des öffentlichen Lebens steht, dies ist gewiss sein Verdienst.

Augsburger Allgemeine Zeitung 15.2.2002


Das Theater (…) ist dank der Farbe am Haus und einem regionalen Netzwerk in alle Richtungen wieder populär …
Das Risiko leerer Reihen bei Ausgrabungen verringert er durch die Kooperation mit anderen Kulturvereinigungen. Firmen konnte er sogar als Aktionäre für das zum kommunalen Eigenbetrieb umstrukturierte Theater gewinnen…
So widmet sich Peters vorrangig dem Musiktheater, präsentiert schön anzusehende Inszenierungen, hat eine glückliche Hand bei Opernausgrabungen vom Barock bis zur frühen Moderne…

Theater der Welt 2/2002


Das ist ja wirklich nicht mehr lustig, wenn da einer daherkommt und wirklich was gestalten möchte, der Visionen hat und den lange Jahre verstaubten Musentempel auf Vordermann bringen will (…). Wie dieser Prinzipal das ehrwürdige Haus mit Rock-Nacht, Theater-Café, Opernball und Firmen-Galas für neue Besucherschichten öffnet und damit gar für das kulturelle Highlight in Greater Munich sorgt…"

Augsburg Journal 11/2001


Nach eineinhalb Spielzeiten hat der neue Augsburger Intendant beträchtlichen Zuschauerzuwachs vorzuweisen – und pokert um eine neue Schauspielbühne…
Dr. Ulrich Peters wurde schließlich zum Retter in der Not berufen und seither geht´s bergauf mit dem Dreispartenhaus …"

Die Deutsche Bühne 2/2001


Mit kühlem Kopf und spitzem Stift ging Peters ans Werk (…), hat den Stein ins Rollen gebracht (…) und dann setzte er eine Idee in die Welt: Ein neues Schauspielhaus bauen…"

Ebbes 1/2001